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Schunkelmarathon beim vierten Ostschweizer Schlagerfestival

Schunkelmarathon beim vierten Ostschweizer Schlagerfestival

Die Partyhelden sorgten auch in Wittenbach für massig Stimmung.
© Roger Fuchs
Schlagerfans haben definitiv Ausdauer – und das nicht zu knapp. Beim vierten Ostschweizer Schlagerfestival in Wittenbach wurde nahezu zehn Stunden lang ununterbrochen geschunkelt, geklatscht und mitgesungen. Auch wenn mit den Paldauern einer der Hauptacts krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, fanden die Nockis schnell den Weg in die Herzen der Fans. «Wir sind seit Jahren mit den Paldauern befreundet, und so wie sie für uns schon eingesprungen sind, tun wir es heute für sie», sagte Leadsänger Friedl Würcher.

Während manch andere am Auffahrtsdonnerstag womöglich noch beim Mittagessen sassen, versammelten sich in Wittenbach bereits zahlreiche Fans vor dem Festzelt. Rund 1000 Menschen waren es am Schluss, die ihre Idole der Schlagerszene beim vierten Ostschweizer Schlagerfestival aus nächster Nähe erleben wollten. Und genau dies ist in Wittenbach möglich: Die Tanzfläche reicht bis direkt vor die Bühne. Viele Künstlerinnen und Künstler lassen es sich auch nicht nehmen, einzelne Lieder mitten im Publikum anzustimmen. Es herrscht eine ganz persönliche «Du-zu-Du»-Atmosphäre.

Zehn Acts – ob Solokünstler oder Bands – sorgten im Laufe der zehn Stunden für Stimmung. Die beiden Organisatoren Guido Marconato und Christoph Bernhardsgrütter zeigten sich am frühen Abend entsprechend zufrieden. «Es ist das erste Mal, dass wir das Zelt nun wirklich komplett voll haben», so Bernhardsgrütter, der überdies festhält, dass der Schlagertag der grosse Aufhänger sei des insgesamt vier Tage dauernden Spring Festivals.

Stars mit jahrelanger Bühnenpräsenz

Viele der Auftretenden können auf jahrzehntelange Bühnenerfahrung zurückblicken – darunter der Schweizer Schlagersänger Leonard, der just in diesem Jahr sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Dass hierzu auch eine Portion Glück gehört, verrät er backstage. Darüber hinaus sei er sich selbst in all den Jahrzehnten stets treu geblieben. Auch die Nockis schreiben seit über 40 Jahren Schlagergeschichte. Die jungen Zillertaler – liebevoll «Juzis» genannt – stehen seit mehr als drei Jahrzehnten auf der Bühne. «Rund 180 Tage im Jahr treten wir auf», so Frontmann Markus Unterladstätter, der die tiefe Freundschaft unter den Musikern betont – ein Grund, weshalb die Band seit jeher in gleicher Besetzung spielt.

Während das neue Album «Glücksmomente» von den Nockis am 13. Juni erscheint, präsentierte Linda Fäh ihre brandneue Single «Pures Leben» in Wittenbach zum ersten Mal live. «Dies ist jeweils ein sehr besonderer Moment, wenn man das erste Mal spürt, wie ein Titel beim Publikum ankommt», so die Sängerin.

Vielfältige Schlagerwelt

Den Auftakt zum Festival machte Nico Sanders. Die Stimmung war dabei schon so gut, dass er anmerkte, er würde am liebsten eine ganze Woche mit diesem Publikum verbringen. Der Kofler legte daraufhin stimmungsvoll nach. Die Mehrheit im Zelt stand und klatschte. Dass man «Heisser als die Hölle» sein kann, bewiesen die Silvanas, die derzeit mit neuem Album und Look durchstarten. Und auch die Partyhelden wissen, wie man das Publikum fesselt. Mit Charly Bereiter steht hierbei ein Musiker auf der Bühne, der als Produzent manch einen Hit seiner Kolleginnen und Kollegen verantwortet. An Vielseitigkeit kaum zu überbieten ist Geri der Klostertaler, der locker sechs Instrumente spielen kann. Charmant durch das Programm führte Sepp Silberberger, vielen auch bekannt als Alpenland-Sepp.

Auch nächstes Jahr wird es das Ostschweizer Schlagerfestival in Wittenbach wieder geben. Auf der Bühne stehen am 14. Mai 2026 unter anderem Semino Rossi oder auch Oesch’s Die Dritten. (Text, Bilder, Videotalks: Roger Fuchs)

Roger Fuchs
veröffentlicht: 31. Mai 2025 11:08
aktualisiert: 31. Mai 2025 11:08