Schlagerfeuerwerk am letzten Alpenland Musikfestival

Die bombastische Stimmung lässt schnell vergessen, dass das 17. Alpenland Musikfestival in Bürglen (TG) zugleich auch das letzte ist. Noch einmal bringen am 6. und 7. Mai langjährige und auch neue Stars der Schlagerszene die Fans im Festzelt zum Kochen.

«Die Herzlichkeit, die auch neben und hinter der Bühne gelebt wird, macht Bürglen jedes Mal zu einem besonderen Erlebnis. Es ist uns eine Ehre beim allerletzten Alpenland Musikfestival auf der Bühne zu stehen», sagt Melanie Oesch von Oesch's die Dritten. Sie ist längst nicht die einzige, die schon mehrfach an diesem Anlass auf der Bühne stehen durfte. Viele weitere Künstlerinnen und Künstler haben hier eine Plattform gefunden, die sie gerne nutzten.

Für Nachwuchskünstler Swen Tangl ist sein Auftritt zugleich eine Premiere. Er ist das erste Mal am Alpenland Musikfestival dabei. «Vor einigen Jahren, als ich Sepp Silberberger traf, habe ihn gefragt, ob ich bei seinem Fest auch einmal dabei sein darf», sagt der junge Künstler. Zur Antwort habe er bekommen, dass er erst seine Sporen abverdienen müsse. «Der Fleiss hat sich also gelohnt und ich habe mich riesig auf diesen Anlass gefreut.»

Auch Stimmungssänger Stefan Roos aus Bad Ragaz findet klare Worte: «Das Alpenland Musikfestival ist ohne Wenn und Aber eines der wichtigsten, ältesten und grössten Festivals in Sachen Schlager und Volksmusik der Schweiz. Hier dabei zu sein, bedeutet mit der Crème de la Crème auftreten zu dürfen. Fast schon ein Ritterschlag.»

Viele weitere Künstlerinnen und Künstler sind angereist, um beim letzten Alpenland Musikfestival dabei sein zu können: Paldauer, Kastelruther Spatzen, Anita & Alexandra Hofmann, Linda Fäh, Stefanie Hertel, Marc Pircher, Quartett Waschecht, Duo Vollbluat.

Und mitten drin Sepp Silberberger, besser bekannt als Alpenland Sepp. Er, der «Vater» dieses Festivals, ist noch einmal voll in seinem Element, führt mit spritzigen Moderationen durch die Veranstaltung und sorgt auch selbst für musikalische Höhepunkte, während seine Tochter Jasmine Silberberger die organisatorischen Fäden zusammenhält und viel Lob von allen Seiten bekommt.

Traurig über das Ende ist Sepp Silberberger nicht: «Es ist wunderschön, auf dem Höhepunkt aufhören zu können.» Er sei nicht mehr der Jüngste, sagt er weiter. Ein solches Festival brauche unglaublich viel Energie. Langweilig dürfte es ihm auch künftig nicht werden. Viele neue Projekte stehen an. Zudem ist er stolzer Grossvater und freut sich einfach auch auf die Zeit mit den Enkelkindern.

100 Prozent Leidenschaft – für das Publikum und für den Schlager. Dieses Motto war bei sämtlichen Akteurinnen und Akteuren spür- und hörbar. Für viele Fans gab es denn auch kaum ein Halten. Wo sie konnten, sangen sie mit. Ein Abschied von einem Festival, wie er schöner nicht sein könnte.

Roger Fuchs
veröffentlicht: 7. Mai 2023 19:28
aktualisiert: 7. Mai 2023 19:28